Sonntag, 13. Februar 2011

Blasen

Ist die Blase die Metapher schlechthin für den Zustand unserer Gegenwart?
Ich fragte hierzu den anerkannten Blasentheoretiker Eliott Partbee. Seine Antwort gebe ich im Wortlaut wieder: "Nicht nur unserer Gegenwart! Die Frage nach dem Urstoff, den sich Philosophen und auch Physiker seit Jahrtausenden stellen, nun, sie scheint endlich beantwortbar. Ja, also der Urstoff unserer Kultur und Existenz, nun, das ist die Immanenz der Blase, oder wie man sagt, die Negation des Seienden, man könnte auch sagen: Der supplementäre Showcharakter der Substanz. In einfacheren Worten: Der Mensch ist ein Blasenwesen! Nun. In der Fruchtblase wächst er heran. Ja. Kaum dieser entlassen, wähnt er sich eins mit dem Kugelrund des Mutterbusens. Doch! Wird ihm dieser entzogen, sucht er, das geteilte Kugelwesen, seine zweite Blasenhälfte, um in der Liebe die schillernste, die fragilste, die größte, die dümmste der Blasen zu bilden. Ach! Und wird ihm diese erst einmal, vielleicht auch zweimal, auch dreimal, weiß der Teufel!, hundertmal, jedenfalls aufs Gründlichste verleidet, verfällt er seiner eigensten gekränkten Aufgeblasenheit. Und schließlich stirbt er neben der Plastikblase, nämlich jener seines künstlichen Harnausgangs. Der Mensch kommt, bläht sich, und platzt. Es ist erbärmlich!"

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