"Für den stark an wissenschaftlichen Diskursen orientierten Protestantismus stellt sich vor allem die Aufgabe, seine eigene Religionsfähigkeit zurückzugewinnen. Er mag am ehesten Intellektuelle mit westeuropäischen Bildungsstandards ansprechen. Aber es stellt sich insgesamt die Frage, wieweit er Rationalität zu seinem Markenzeichen machen will. Überspitzt möchte ich formulieren: Die Menschen sind religiös empfänglich wie eh und je. Aber will die evangelische Kirche es sein? Auf dem emotional-spirituellen Brachland gewinnen, durch die überstarke intellektuelle Orientierung der Kirche, ungebremst spirituell-emotional orientierte Religionsvertreter an Boden."
Sabine Bobert: Bestattungskultur aus protestantischer Sicht, in: Klaus Grünwaldt/Udo Hahn (Hg.): Vom christlichen Umgang mit dem Tod. Beiträge zur Trauerbegleitung und Bestattungskultur, © Lutherisches Kirchenamt, Hannover 2004, 2., verb. Auflage 2005, S. 79.
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